Monate lang haben wir auf ihn gewartet und uns nach ihm gesehnt. Jetzt ist er endlich da, der Sommer, aber mitgebracht hat er schwüle, heisse Temperaturen. Wie viele von uns sehnen sich bereits nach kühleren Tagen (um dann über den Regen und den Nebel zu fluchen)?
Es ist bekannt, dass Ponys und Pferde mit extremen Temperaturen besser zurecht kommen als wir Menschen. Ihre Wohlfühltemperatur liegt irgendwo zwischen minus 7 und plus 25 Grad, ein viel grösserer Spielraum also als bei uns. Trotzdem gibt es Vierbeiner, die an der jetzigen Sommerhitze leiden. Vor allem auch diejenigen Rassen, welche aus dem Norden stammen. Auch mein Pony gehört zu den Tieren, die kalte Wintertage viel lieber mögen als drückende Sommerhitze. Schwüles, warmes Wetter kann auch bei Pferden zu Kreislaufproblemen und sogar zum Hitzschlag führen.
Dennoch möchte ich mein Pony nicht einfach über Wochen und Tage stehen lassen. Im Folgenden habe ich ein paar kreative Tipps zusammengefasst, wie man mit seinem Pony trotz diesen Temperaturen ganz viel Spass haben kann. Geniessen wir also den Sommer in vollen Zügen, der Winter kommt ganz von alleine wieder.
Möglichkeiten mit dem Pony Schwimmen zu gehen gibt es leider nicht an jeder Ecke. Viel leichter lässt sich ein Bach finden, in den man hinein gehen kann. Ich unternehme oft gezielt sogenannte Bach-Spaziergänge. An diesen Orten kann man mit etwas Kreativität nämlich ganz viel üben. Zum Beispiel muss Winnie an der Uferböschung warten bis ich unten bin und erst dann auf mein Kommando nachkommen. Oder ich schicke ihn voraus und folge ihm erst wenn er mit den Füssen bereits im Nass steht.
Eine weitere Möglichkeit ist es dem Bachverlauf ein Stück zu folgen. Dort trifft man dann auf Engpässe und Hindernisse, die man prima in sein Training einbauen kann. Wir haben bei uns sogar eine Röhre, die man sehr gut als Tunnel benutzen kann. Solche Übungen fördern das Vertrauen, bereiten auf Ernstfälle beim Wandern vor, machen Spass und dabei werden die Füsse von Pony und Mensch immer wunderbar gekühlt.
Im Handumdrehen kann man aus einem Stangenviereck und einer Plane einen kleinen Wassergraben bauen. Legt man da noch ein paar Petflaschen, Gummitiere oder eine Plastikfolie hinein hat man eine wunderbare Kulisse für ein Anti- Schrecktraining geschaffen. Auch durch so einen selbstgebauten Wassergraben kann man sein Pony vorausschicken oder zu sich rufen.
Hat man vier Eimer zur Hand kann man diese mit Wasser füllen und versuchen die Hufe der Ponys dort hineinzustellen. Erst einer, dann zwei, drei und schliesslich sollten sich alle Beine in den Eimern befinden und das Pony brav stillstehen. Dies ist eine Übung, die einen etwaigen medizinischen Notfall erheblich erleichtern kann.
Hat jemand seinem Pony schon einmal eine Pylone auf den Popo gestellt und versucht diese mit einer Wasserpistole hinunter zu schiessen? Das Pony sollte dabei natürlich frei stehen bleiben können. Auf einer Bodenarbeitsprüfung war dies einmal eine Aufgabe und aus Erfahrung kann ich sagen, dass es gar nicht so einfach ist, vor allem wenn man so wenig treffsicher ist wie ich.
Als weitere Idee kann ein kleines Planschbecken aufgestellt werden, die gibt es ganz günstig zu kaufen. Erfahrungsgemäss halten sie auch nicht allzu lange. Trotzdem können sie für kleine Denkspiele, Anti-Schrecktraining, Führübungen und zum Planschen benutzt werden.
In einem Wasserbottich kann man ausserdem Äpfel verteilen, die das Pony selbst herausfischen muss. Zwar bewegt sich das Pony dabei nicht unbedingt viel, aber sein Hirn muss es ganz bestimmt anstrengen. Den gleichen Effekt haben kleinere Tricks wie zum Beispiel Beine kreuzen, Apportieren, Ja/Nein-Sagen usw. Dies kann man sogar im kühlen Stall üben.
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