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Tipps fürs Sommertraining bei dieser Hitze

Monate lang haben wir auf ihn gewartet und uns nach ihm gesehnt. Jetzt ist er endlich da, der Sommer,  aber mitgebracht hat er schwüle, heisse Temperaturen. Wie viele von uns sehnen sich bereits nach kühleren Tagen (um dann über den Regen und den Nebel zu fluchen)?

 

Es ist bekannt, dass Ponys und Pferde mit extremen Temperaturen besser zurecht kommen als wir Menschen. Ihre Wohlfühltemperatur liegt irgendwo zwischen minus 7 und plus 25 Grad, ein viel grösserer Spielraum also als bei uns. Trotzdem gibt es Vierbeiner, die an der jetzigen Sommerhitze leiden. Vor allem auch diejenigen Rassen, welche aus dem Norden stammen. Auch mein Pony gehört zu den Tieren, die kalte Wintertage viel lieber mögen als drückende Sommerhitze. Schwüles, warmes Wetter kann auch bei Pferden zu Kreislaufproblemen und sogar zum Hitzschlag führen.

Dennoch möchte ich mein Pony nicht einfach über Wochen und Tage stehen lassen. Im Folgenden habe ich ein paar kreative Tipps zusammengefasst, wie man mit seinem Pony trotz diesen Temperaturen ganz viel Spass haben kann. Geniessen wir also den Sommer in vollen Zügen, der Winter kommt ganz von alleine wieder.

 

1. Am frühen Morgenoder  am Abend in den Stall
So ziemlich die banalste Lösung. Das Pony einfach in den frühen Morgenstunden oder am Abend bewegen. Ich liebe es möglichst früh in den Stall zu gehen. Da ich eher Frühaufsteherin als Nachteule bin bewege ich mein Pony manchmal auch im Winter um vier Uhr morgens. Die Welt scheint dann noch still zu stehen, alles ist friedlich und ich bilde mir ein alles für mich alleine zu haben. Oft begegne ich dann sonst sehr scheuen Tieren und kriege nebst Füchsen und Rehen auch Dachse und Wildscheine zu Gesicht. Für mich ist das ein perfekter Start in den Tag. Aber auch am Abend bei Sonnenuntergang hat es seinen Reiz mit dem Pony unterwegs zu sein und den Tag zu verabschieden.  Gestern habe ich sogar eine Vollmond- Wanderung unternommen. 15km waren wir im Mondschein unterwegs und ich konnte sogar einen Pullover anziehen. Es schien als hätte jemand extra Scheinwerfer aufgestellt und wir warfen im Mondeslicht sogar Schatten. Ein tolles Erlebnis, das ich unbedingt wiederholen möchte. 

 

2. Schwimmen
Das Highlight des Sommers ist es natürlich wenn man mit seinem Pony schwimmen gehen kann. Hast du in der Nähe einen See oder Fluss? Perfekt, dann rein ins Vergnügen.  Das Schwimmen stärkt die Muskeln von Pony und Mensch, ist gelenkschonend und sorgt erst noch für eine wohltuende Abkühlung. Ich war mit Winnie schon ein paar Mal schwimmen und es hat uns beiden jedes Mal riesig Spass gemacht. Es fördert auch das gegenseitige Vertrauen und ist eine willkommene Abwechslung im Alltag.
3. Spaziergänge im Bach

Möglichkeiten mit dem Pony Schwimmen zu gehen gibt es leider nicht an jeder Ecke. Viel leichter lässt sich ein Bach finden, in den man hinein gehen kann.  Ich unternehme oft gezielt sogenannte Bach-Spaziergänge. An diesen Orten kann man mit etwas Kreativität nämlich ganz viel üben. Zum Beispiel muss Winnie an der Uferböschung warten bis ich unten bin und erst dann auf mein Kommando nachkommen. Oder ich schicke ihn voraus und folge ihm erst wenn er mit den Füssen bereits im Nass steht.

Eine weitere Möglichkeit ist es dem Bachverlauf ein Stück zu folgen. Dort trifft man dann auf Engpässe und Hindernisse, die man prima in sein Training einbauen kann.  Wir haben bei uns sogar eine Röhre, die man sehr gut als Tunnel benutzen kann. Solche Übungen fördern das Vertrauen, bereiten auf Ernstfälle beim Wandern vor,  machen Spass und dabei werden die Füsse von Pony und Mensch immer wunderbar gekühlt.

 

4.) Wellness- Tag mit Duschen
Hat man keine Gewässer in der Nähe, kann man das Wetter auch prima nutzen, um das Pony wieder einmal auf Hochglanz zu putzen. Eine kühle Dusche macht nun besonders Spass. Dabei können auch gleich die Mähne und der Schweif wieder einmal gewaschen werden. Aber Achtung,  am besten beginnt man bei den Hinterhufen und arbeitet sich dann mit dem Wasserstrahl langsam hoch und nach vorne. Wie bei uns Menschen können auch Kreislaufprobleme entstehen wenn plötzlich kaltes Wasser auf das Pony trifft. Die Hinterhufe sind am weitesten vom Herz entfernt und gewöhnen das Pony an das kühlende Nass. Eventuell geniesst es euer Liebling auch wenn es massiert oder gekrault wird. Jetzt hat man Zeit für Dinge, die sonst im stressigen Alltag manchmal untergehen. Anschliessend kann man einen Spaziergang zum Trocknen im kühlen Wald unternehmen.
5.) Kreative Bodenarbeit und Zirzensik

Im Handumdrehen kann man aus einem Stangenviereck und einer Plane einen kleinen Wassergraben bauen. Legt man da noch ein paar Petflaschen, Gummitiere oder eine Plastikfolie hinein hat man eine wunderbare Kulisse für ein Anti- Schrecktraining geschaffen. Auch durch so einen selbstgebauten Wassergraben kann man sein Pony vorausschicken oder zu sich rufen.

Hat man vier Eimer zur Hand kann man diese mit Wasser füllen und versuchen die Hufe der Ponys dort hineinzustellen. Erst einer, dann zwei, drei und schliesslich sollten sich alle Beine in den Eimern befinden und das Pony brav stillstehen. Dies ist eine Übung, die einen etwaigen medizinischen Notfall erheblich erleichtern kann.

 

Hat jemand seinem Pony schon einmal eine Pylone auf den Popo gestellt und versucht diese mit einer Wasserpistole hinunter zu schiessen? Das Pony sollte dabei natürlich frei stehen bleiben können. Auf einer Bodenarbeitsprüfung war dies einmal eine Aufgabe und aus Erfahrung kann ich sagen, dass es gar nicht so einfach ist, vor allem wenn man so wenig treffsicher ist wie ich.

 

Als weitere Idee kann ein kleines Planschbecken aufgestellt werden, die gibt es ganz günstig zu kaufen. Erfahrungsgemäss halten sie auch nicht allzu lange. Trotzdem können sie für kleine Denkspiele, Anti-Schrecktraining, Führübungen und zum Planschen benutzt werden. 

 

In einem Wasserbottich kann man ausserdem Äpfel verteilen, die das Pony selbst herausfischen muss. Zwar bewegt sich das Pony dabei nicht unbedingt viel, aber sein Hirn muss es ganz bestimmt anstrengen. Den gleichen Effekt haben kleinere Tricks wie zum Beispiel Beine kreuzen,  Apportieren, Ja/Nein-Sagen usw. Dies kann man sogar im kühlen Stall üben.

Der Kreativität werden im Moment also keine Grenzen gesetzt. Habt ihr noch weitere Ideen wie man dem Pony und sich selbst eine Abkühlung verpassen kann? Und was macht ihr im Moment so mit euren Vierbeinern? Dann schreibt mir unbedingt in den Kommentaren. Ich freue mich immer sehr über weitere Tipps und Anregungen.

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