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5 Dinge, die du zum Wandern mit Pony, Hund und Kindern brauchst

1.) Genügend Wasser

Beim Wandern, wie auch bei anderen Sportarten (ja, Wandern ist tatsächlich eine Sportart) ist es wichtig genügend zu Trinken. 2l pro Erwachsene Person sollten das pro Tag schon sein. Natürlich kommt es zudem noch auf die Aussentemperaturen und auf die Höhenmeter drauf an, die es je nachdem zu bewältigen gibt. 

Auf meiner Wanderung vom Kt. Zürich in den Kt. Basel habe ich gemerkt, wie wichtig ein ausreichender Wasservorrat ist. In Zürich und Umgebung kann man an jedem Dorfbrunnen seine Wasserbehälter wieder auffüllen. Ich war es mir also gewohnt regelmässig mit frischem Trinkwasser versorgt zu werden. Aber ab dem Kanton Aargau wird das dann plötzlich schwierig. Denn fast jeder Brunnen ist dort mit einem „kein Trinkwasser“-Schild gekennzeichnet. Also muss man den Wasservorrat selbst mit schleppen.

 

Nicht zu vergessen ist dabei das Wasser für die Tiere. Milo trinkt zwar oft, aber aufgrund seiner Körpergrösse sind das kleine Mengen. Für ihn muss ich also nicht wahnsinnig mehr tragen. Das ist ein weiterer Pluspunkt kleiner Hunde. Milo trinkt aus einem kleinen, faltbaren Trinknapf, den man überall verstauen kann.

 

Auch für Winnie habe ich einen faltbaren Eimer dabei. Dort haben locker 10l Wasser drin Platz. Auf einer normalen Wanderung, auf der es nicht sonderlich heiss ist, trinkt Winnie etwa 3-4l pro Tag.

 

2.) Genügend Futter (für Tier und Mensch)

Ebenfalls sehr wichtig für Mensch und Tier ist genügend zu Essen. Manchmal ist es schwierig einzuschätzen wieviel man benötigt. Hier mein Tipp zu den Essensvorräten: So viel wie nötig, so wenig wie möglich. Und am besten leicht, platzsparend und möglichst klein. Hungrige Kinder auf einer Wanderung sind das Schlimmste. Schlimmer ist es nur, wenn ich Hunger habe. Ich habe deshalb immer einen Notvorrat mit Kräcker, Studentenfutter und getrockneten Früchten dabei. Studentenfutter lenkt die Kinder auch hervorragend ab, wenn sie wieder einmal quengelig sind. 

Auf längeren Mehrtageswanderungen habe ich einen kleinen Gaskocher dabei. Darauf kann ich kleine Mahlzeiten zubereiten. Meine Kinder sind in dieser Hinsicht sehr anspruchslos. Wenns nach ihnen ginge könnte es jeden Tag Spaghetti geben. Auch hier gilt aber nicht zu viel mitzunehmen. Denn fast in allen Dörfern gibt es einen kleinen Laden oder ein Restaurant. Und meist hat man am Abend auf etwas anderes Lust, als man gerade dabei hat. 

An genügend Hundefutter muss natürlich auch gedacht werden. Auf strengen Wanderungen verdopple ich Milos normale Tagesration jeweils. Auch hier bin ich wieder froh, dass mein Hund nur 2.5 kg und nicht 80 kg wiegt. 

 

Winnie ist am einfachsten. Gras findet sich so ziemlich überall. Und auf jedem Bauernhof kann man fragen, ob man etwas Heu haben kann. 

 

3.) Eine gute Grundkondition

Beim Wandern mit Pony, Hund und Kindern finde ich eine eigene, gute Grundkondition sehr hilfreich. Wie oft musste ich singend den Wagen den Hang hinaufschieben. Oder bei grösster Anstrengung meinem Sohn erklären, weshalb man Unterhosen trägt (falls jemand darauf eine plausible Antwort weiss, bitte in die Kommentare posten. Vielen Dank). Es gibt aber auch so steile Wege, dass auch ich nur noch japsend voran komme. Ich sage dann jeweils den Kindern, dass ich nun nicht mehr sprechen kann bis wir oben angekommen sind. Wenn Selina dann doch etwas wissen möchte antwortet Andrin jeweils für mich: „S Mami chan jetzt nüt säge, sie isch am Schnufe.“ 

 

 

Eine gute Grundkondition ergibt sich, in dem man regelmässig Spaziergänge mit allen Beteiligten unternimmt. Diese kann man dann langsam steigern. Ich bin es mir auch im Alltag gewohnt mit Pony, Hund und Kindern unterwegs zu sein und muss dies deshalb nicht speziell trainieren. Wenn ich dann wieder einmal unterwegs bin ohne den Wagen vor mir herzuschieben, fühle ich mich jeweils vogelleicht. 

 

4.) Gutes Schuhwerk

Für den Anfang müssen es nicht die teuersten Wanderschuhe sein. Aber bequeme, geschlossene Schuhe, mit einem guten Profil erleichtern das Wandern erheblich. Neue Schuhe unbedingt genügend Probelaufen, sonst macht die erste Wanderung bestimmt keinen Spass. 

Auch meine Kinder haben für unsere Touren gute Schuhe, die zugegeben etwas teurer sind. Aber diese Investition lohnt sich allemal. Schuhe zum Wandern kaufe ich auch nicht Occasion (obwohl ich dies bei Kindersachen sonst eine tolle Sache finde), weil ich es wichtig finde, dass sie sich optimal an den Kinderfuss anpassen können. Schuhe, die bereits getragen wurden, haben sich bereits an den vorherigen Träger angepasst. 

 

Beim Schuhwerk ist Milo der Unkomplizierte. In der Notfallapotheke habe ich aber immer einen Pfotenschutz für ihn dabei.

Winnie läuft barhuf, er hat also keine Hufeisen. Zur Belustigung und zum Erstaunen von vielen Passanten trägt er deshalb Hufschuhe. Er hat vorne die Equine Fusion Jogging Shoes. Mit diesen bin ich sehr zufrieden. Sie halten auch im wilden Galopp vor dem Sulky und im Matsch.

 

Als ich Winnie damals im Jahr 2009 kaufte gab es in seiner Grösse noch keine grosse Auswahl an Hufschuhen. Meine ersten hat mir mein damaliger Hufpfleger umgebaut. Für hinten gab es leider keine Lösung, die wirklich lange hielt. Also lief der Ponymann barhuf. Mittlerweile sind seine Hinterhufe so hart, dass keine Schuhe mehr nötig sind. Auch der Abrieb hält sich in Grenzen. Deshalb hat Winnie nur vorne Schuhe. 

 

5.) Nerven wie Drahtseile

Der Wichtigste Punkt am Schluss. Wenn man mit Pony, Hund und Kindern wandern gehen möchte benötigt man vor allem gute Nerven. Und eine gehörige Portion Gelassenheit. Denn wie gut man auch geplant hat, es wird alles anders kommen.

Oft wird uns von Leuten zugerufen, was für ein idyllisches Bild wir abgeben. Ich antworte dann jeweils, dass der Schein trüge. Einer spinnte immer. Und das stimmt wirklich. Manchmal quengelt ein Kind, weil es auf die Toilette muss, Hunger hat, Durst hat, eine Blume pflücken möchte, sich vom Geschwister gestört fühlt, müde ist, einen Stein aufheben möchte etc, etc (die Liste kann beliebig fortgesetzt werden). Diese Ablenkung nutzt das Pony dann jeweils, um sich noch irgendwo einen Grashalm abzustauben. Auch wenn ich ihn 100 Mal vom Fressen abhalte, beim 101 Mal schafft er es dann doch. Und diese Grashalme waren alle seine Bemühungen wert. 

Schimpfe ich dann mit Winnie, bekommt Milo den Grössenwahn und rennt davon, um den entgegenkommenden 80kg Hund zu begrüssen, dessen Frauchen mir verzweifelt zuruft, dass ihr Hund es nicht immer ganz so nett meint (und noch nichts zum Frühstück hatte).

 

Während ich den Hund zurückrufe, streiten sich die Kinder im Wagen wegen der letzten Rosine des Studentenfutters und Winnie widmet sich zufrieden seinem Gras. So richtig idyllisch ist das immer bei uns.

 

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